Vorbild Schweiz?

Am 3. März 2013 haben die Schwei­zer Stimm­bür­ge­rin­nen und Stimm­bür­ger die Volks­in­itia­ti­ve «gegen die Abzo­cke­rei», mit der auf über­setz­te Salä­re der Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes und der Geschäfts­lei­tung in einer Rei­he von Publi­kums­ge­sell­schaf­ten reagiert wer­den soll, mit einer wuch­ti­gen Mehr­heit von 68% angenommen.
Wie kam es zu die­sem Ergeb­nis, das noch vor weni­gen Jah­ren undenk­bar gewe­sen wäre? Was ist der Inhalt des künf­ti­gen Rechts? Und wie dürf­te es sich auf Recht und Wirt­schaft in der Schweiz aus­wir­ken? Auf die­se Fra­gen sei im Fol­gen­den eine ers­te Ant­wort versucht.

Vor­bild Schweiz?, Zur gesetz­li­chen Begren­zung der Mana­ger­ge­häl­ter, myops 2013/18, 5 ff. (Down­load  )

Die Schweiz auf dem Weg zum striktesten Aktienrecht der Welt?

Am 3. März 2013 haben die Schwei­zer Stimm­bür­ge­rin­nen und Stimm­bür­ger die Volks­in­itia­ti­ve «gegen die Abzo­cke­rei», mit der auf über­setz­te Salä­re der Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes und der Geschäfts­lei­tung in einer Rei­he von Publi­kums­ge­sell­schaf­ten reagiert wer­den soll, mit einer wuch­ti­gen Mehr­heit von 68% ange­nom­men. Dies, obwohl auch bei einer Ableh­nung der Initia­ti­ve ein Gegen­vor­schlag in Kraft getre­ten wäre. Wie kam es zu die­sem Ergeb­nis? Was ist der Inhalt des künf­ti­gen Rechts? Wie wirkt es sich auf Recht und Wirt­schaft in der Schweiz aus?

Die Schweiz auf dem Weg zum strik­testen Akti­en­recht der Welt?, BOARD 2013/2, 51 ff. (Down­load  )

Schutz der Menschenrechte – eine Pflicht für multinationale Unternehmen?

Die­ser Bei­trag befasst sich mit der Fra­ge, inwie­weit die Schwei­zer Mut­ter­ge­sell­schaft einer inter­na­tio­nal täti­gen Grup­pe und ihre lei­ten­den Organ­per­so­nen über das Kom­mer­zi­el­le hin­aus eine Kon­zern­lei­tungs­pflicht haben und ins­be­son­de­re, ob dar­in eine Pflicht ein­ge­schlos­sen ist, für den Schutz der Men­schen­rech­te und der gewerk­schaft­li­chen Frei­hei­ten in Toch­ter­ge­sell­schaf­ten zu sor­gen, wenn die­se in Regio­nen begrenz­ter Staat­lich­keit tätig sind.

Schutz der Men­schen­rech­te – eine Pflicht für multinationale
Unter­neh­men?, in: Cavallo et al. (Hrsg.), Liber ami­corum für Andre­as Donatsch, Zürich 2012, 703 ff. (Down­load  )

Der Genossenschaftszweck – gestern und heute

Art. 828 Abs. 1 OR defi­niert die Genos­sen­schaft als eine als Kör­per­schaft orga­ni­sier­te Ver­bin­dung einer nicht geschlos­se­nen Zahl von Per­so­nen oder Han­dels­ge­sell­schaf­ten, die in der Haupt­sa­che die För­de­rung oder Siche­rung bestimm­ter wirt­schaft­li­cher Inter­es­sen ihrer Mit­glie­der in gemein­sa­mer Selbst­hil­fe bezweckt. Damit weicht der Gesetz­ge­ber für die Genos­sen­schaft als ein­zi­ger Rechts­form des Obli­ga­tio­nen­rechts vom in Art. 530 Abs. 1 OR fest­ge­leg­ten und für sämt­li­che Han­dels­ge­sell­schaf­ten gel­ten­den Prin­zip der frei­en Zweck­set­zung ab. In der Pra­xis berei­tet es frei­lich Schwie­rig­kei­ten, die rechts­wid­ri­gen von den nur atypi­schen Genos­sen­schafts­zwe­cken zu unterscheiden.

Der Genos­sen­schafts­zweck – ges­tern und heu­te, REPRAX 2012/2, 1 ff. (zusam­men mit Fran­co Taisch, Tizi­an Trox­ler und Ingrid D’Incà-Keller) (Down­load  )

Verpasste Chancen und unabsehbare Folgen für Genossenschaften – BGE 138 III 407

Ent­scheid­be­spre­chung in der NZZ vom 23.10.2012

Sinkt die Mit­glie­der­zahl einer Genos­sen­schaft unter sie­ben, hat die­se nach Ansicht des Bun­des­ge­richts ihre mate­ri­el­le Exis­tenz ver­lo­ren und ist auf­zu­lö­sen. Die Autoren (Forstmoser/Taisch/Troxler) erör­tern die­sen Ent­scheid, der auch Gross­ver­tei­ler tref­fen könn­te, kritisch.

«Ver­pass­te Chan­cen und unab­seh­ba­re Fol­gen für Genos­sen­schaf­ten», Ent­scheid­be­spre­chung zu BGE 138 III 407 in NZZ vom 23.10.2012, Nr. 247, S. 33 (zusam­men mit Fran­co Taisch und Tizi­an Trox­ler) (Down­load  ).

«Stimmrechtsberater sind ein Problem»

Streit­ge­spräch in plä­doy­er mit Dani­el Häu­ser­mann zum The­ma Aktionärsausschüsse.

Ein Aus­schuss der Aktio­nä­re fin­det dif­fe­ren­zier­te­re Lösun­gen als eine Gene­ral­ver­samm­lung. Davon ist Peter Forst­mo­ser über­zeugt. Dani­el Häu­ser­mann bezwei­felt, dass vie­le Unter­neh­men sol­che Gre­mi­en ein­rich­ten würden.

«Stimm­rechts­be­ra­ter sind ein Pro­blem», Streit­ge­spräch, plä­doy­er 5/12, S. 8 ff. (Down­load  ).

«Say-on-Pay»: Die Volksinitiative «gegen die Abzockerei» und der Gegenvorschlag des Parlaments

Der Autor zeich­net den wech­sel­vol­len Ver­lauf der Akti­en­rechts­re­vi­si­on nach, die die­sen Som­mer durch den Ver­zicht auf die Bonus­steu­er eine neu­er­li­che Wen­de erfah­ren hat. Er zeigt Gleich­lauf und grund­le­gen­de Unter­schie­de von Initia­ti­ve und indi­rek­tem Gegen­vor­schlag auf. In der Umset­zung der Stär­kung der Aktio­närs­rech­te setzt der indi­rek­te Gegen­vor­schlag mit dis­po­si­ti­vem Recht auf das Selbst­be­stim­mungs­recht der Aktio­nä­re, wäh­rend die Initia­ti­ve viel zwin­gen­des Recht mit star­ren Regeln vor­sieht. Eine ein­zig­ar­ti­ge Bestim­mung wäre die von der Initia­ti­ve gefor­der­te straf­recht­li­che Sank­ti­on bei akti­en­recht­li­chen Pflichtverletzungen.

«Say-on-Pay»: Die Volks­in­itia­ti­ve «gegen die Abzo­cke­rei» und der Gegen­vor­schlag des Par­la­ments, SJZ 2012, 337 ff. (Down­load  )

Stärkung der Aktionärsdemokratie durch das Internet

In gros­sen Akti­en­ge­sell­schaf­ten ist die Gene­ral­ver­samm­lung zu einer schwer­fäl­li­gen Insti­tu­ti­on gewor­den. In die­sem Bei­trag wird vor­ge­schla­gen, Debat­ten und Wil­lens­bil­dung im Aktio­na­ri­at zeit­lich vor­zu­zie­hen und das Inter­net dafür zu nutzen.

Stär­kung der Aktio­närs­de­mo­kra­tie durch das Inter­net, NZZ vom 3. April 2012, Nr. 79, S. 29 (mit Her­bert Wohl­mann und Karl Hof­stet­ter) (Down­load  )

Herkömmliche GV-Form, Online-Voting und mehr Aktionärsdemokratie

Peter Forst­mo­ser spricht über die Idee der Online-GV. Er erklärt, wie man das Inter­net nicht nur im Vor­feld einer Gene­ral­ver­samm­lung, son­dern auch zu ihrer Durch­füh­rung nut­zen könn­te. Zudem bezieht er Stel­lung zu den recht­li­chen Fra­gen, die sich dabei stellen.

Bedeutung der herkömmlichen GV-Form

Aktienrechtsrevision – Umstrittene Aktionärsdemokratie

Die Revi­si­on des Akti­en­rechts ist ein poli­ti­scher Hin­der­nis­lauf. An einer Tagung des Euro­pa Insti­tuts an der Uni­ver­si­tät Zürich spricht sich Bun­des­rä­tin Eve­li­ne Wid­mer-Schlumpf «gegen eine Renais­sance der Markt­gläu­big­keit aus». Wei­te­re Dis­kus­si­ons­punk­te waren: Salä­re, Regu­lie­rungs­dich­te und ein spe­zi­el­les Akti­en­recht für bör­sen­ko­tier­te Gesellschaften.

Bericht auf UZH News:

http://www.uzh.ch/news/articles/2010/umstrittene-aktionaersdemokratie.html