Die Aktienrechtsreform vor der letzten Etappe? (Teil I und II)

Ende Novem­ber 2016 hat der Bun­des­rat den Geset­zes­ent­wurf und die Bot­schaft zur Akti­en­rechts­re­form ver­ab­schie­det. Die Autoren reka­pi­tu­lie­ren zunächst die Schrit­te der Reform­be­mü­hun­gen der letz­ten Jah­re und zei­gen die bei allen Reform­schrit­ten erkenn­ba­ren Grund­ten­den­zen auf, ins­be­son­de­re das Fest­hal­ten an der Ein­heit des Akti­en­rechts, mit stär­ke­rer Dif­fe­ren­zie­rung nach der wirt­schaft­li­chen Bedeu­tung, die Umset­zung des Kon­zepts same busi­ness, same risks, same rules und
den Ein­be­zug elek­tro­ni­scher Mit­tel. Sodann wer­den die wich­ti­gen Reform­vor­schlä­ge im Ein­zel­nen vor­ge­stellt und gewür­digt, wobei im ers­ten Teil vor allem die Ände­run­gen und Neue­run­gen beim Akti­en­ka­pi­tal und beim Schutz der Ver­mö­gens­ba­sis und die Har­mo­ni­sie­rung mit dem Rech­nungs­le­gungs­recht zur Spra­che kommen.

Im zwei­ten Teil des Bei­trags beleuch­ten die Autoren die Reform­vor­schlä­ge zur Stär­kung der Stel­lung des Aktio­närs, zu den Orga­nen und ihrem gegen­sei­ti­gen Ver­hält­nis, zur Umset­zung der Lex Min­der sowie zum Auf­grei­fen gesell­schafts­po­li­ti­scher The­men und geben einen Aus­blick auf den ver­mu­te­ten Fort­gang der Revision.

Die Akti­en­rechts­re­form vor der letz­ten Etap­pe?, SJZ 2017, S. 73 ff. und 153 ff. (zusam­men mit Mar­cel Küch­ler) (Teil I: Link zu Swiss­lex  , Teil II: Link zu Swiss­lex  )

Die «Lex Min­der» – ein Schuss in den Ofen?

Seit Anfang 2015 ist die Ver­ord­nung gegen über­mäs­si­ge Ver­gü­tun­gen bei bör­sen­ko­tier­ten Akti­en­ge­sell­schaf­ten (VegüV) als Über­gangs­re­ge­lung für die Umset­zung der Volks­in­itia­ti­ve «gegen die Abzo­cke­rei» zwin­gend zu beach­ten. Mit dem neu­en Recht konn­ten nun in zwei Gene­ral­ver­samm­lungs­sai­sons Erfah­run­gen gesam­melt wer­den – ein guter Zeit­punkt für eine vor­läu­fi­ge Würdigung.

Was hat sich bewährt und was nicht? Inwie­weit haben sich die Erwar­tun­gen erfüllt, was kam unerwartet?

Die «Lex Min­der» – ein Schuss in den Ofen?, in: Weber et al. (Hrsg.), Aktu­el­le Her­aus­for­de­run­gen des Gesell­schafts- und Finanz­markt­rechts, Fest­schrift für Hans Cas­par von der Cro­ne zum 60. Geburts­tag, Zürich 2017, 273 ff. (Buch­de­tails) (Down­load  )

Aktionärbindungsverträge: Ein Mittel zur Personalisierung der Aktiengesellschaft

Aktio­när­bin­dungs­ver­trä­ge sind ein viel­fach genutz­tes Instru­ment, um per­so­na­lis­ti­sche Ele­men­te in eine Akti­en­ge­sell­schaft ein­zu­brin­gen. Ihre Wirk­sam­keit hängt von Aspek­ten ab, die den Ver­trags­par­tei­en oft nicht bewusst sind.

Aktio­när­bin­dungs­ver­trä­ge: Ein Mit­tel zur Per­so­na­li­sie­rung der Akti­en­ge­sell­schaft, Expert Focus 2016, S. 922 und 924 (zusam­men mit Mar­cel Küch­ler) (Down­load  ).

Berichterstattung des Abschlussprüfers über wichtige Prüfungssachverhalte

Der neue Bericht für bör­sen­ko­tier­te Gesell­schaf­ten im Kon­text des schwei­ze­ri­schen Gesellschaftsrechts

Auf 2017 erge­ben sich im Revi­si­ons­be­richt an die Gene­ral­ver­samm­lung von bör­sen­ko­tier­ten Unter­neh­men umfang­rei­che Ände­run­gen. Her­vor­zu­he­ben ist die Offen­le­gung der Key Audit Mat­ters, womit Aktio­nä­re und Öffent­lich­keit Infor­ma­tio­nen über unter­neh­mens­spe­zi­fi­sche Sach­ver­hal­te erhal­ten wer­den. Aus recht­li­cher Sicht stellt sich dabei u. a. die Fra­ge des Revisionsgeheimnisses.

Bericht­erstat­tung des Abschluss­prü­fers über wich­ti­ge Prü­fungs­sach­ver­hal­te, Expert Focus 2016, S. 614 ff. (zusam­men mit Thors­ten Klei­bold) (Down­load  ).

Schweizer Aktienrecht 2020

Zum Stand der schwei­ze­ri­schen Aktienrechtsreform

Am 28. Novem­ber 2014 hat der Bun­des­rat die Dis­kus­si­on zur Reform des Akti­en­rechts wie­der auf­ge­nom­men, indem er einen neu­en Vor­ent­wurf in die Ver­nehm­las­sung schick­te. Auf der Grund­la­ge der ein­ge­reich­ten Stel­lung­nah­men hat er ein Jahr spä­ter, am 4. Dezem­ber 2015, nicht nur das wei­te­re Vor­ge­hen fest­ge­legt, son­dern auch inhalt­li­che Eck­wer­te beschlossen.

Schwei­zer Akti­en­recht 2020, Expert Focus 1–2|2016, S. 86 ff. (zusam­men mit Mar­cel Küch­ler) (Down­load  )

Vom Schiessen in den eigenen Fuss

Per­fek­tio­nis­mus, über­trie­be­ne Für­sor­ge, Hang zu Tra­di­ti­on und Tun­nel­blick: über die Hal­tun­gen, die den Erfin­der­geist brem­sen – und umsetz­ba­re Vor­schlä­ge, wie man die­se ändern kann.

Vom Schies­sen in den eige­nen Fuss, Schwei­zer Monat, Nr. 1029, Sep­tem­ber 2015, 69 ff. (Down­load  )

Droit suisse des sociétés

Droit suis­se des socié­tés, Ber­ne 2015 (Buch­de­tails).

Cet ouvra­ge clas­si­que parais­sant pour la pre­miè­re fois en lan­gue fran­çai­se pro­po­se une étu­de d’en­sem­ble du droit suis­se des socié­tés et des matiè­res voi­si­nes. Il pas­se en revue tou­tes les for­mes de socié­tés ain­si que l’in­sti­tu­ti­on de l’entre­pri­se indi­vi­du­el­le, mais éga­le­ment des matiè­res trans­ver­sa­les tel­les que le droit comp­ta­ble, le droit du regist­re du com­mer­ce, les rai­sons de com­mer­ce et les restructurations.

Le tex­te prend pour base l’é­di­ti­on en lan­gue alle­man­de parue à l’au­t­om­ne 2012 sous le tit­re Schwei­ze­ri­sches Gesell­schafts­recht. Il est néan­mo­ins à jour de l’é­tat du droit au 1er mai 2015 et rend comp­te en détail des évo­lu­ti­ons de la légis­la­ti­on, de la juris­pru­dence et de la doc­tri­ne inter­ve­nues depuis la paru­ti­on de l’é­di­ti­on en lan­gue allemande.

Le liv­re se veut à la fois un manu­el et un ouvra­ge de réfé­rence pri­vilé­gié pour les praticiens.

Corporate Social Responsibility – eine (neue) Rechtspflicht für Publikumsgesellschaften

Über­le­gun­gen zu einem zwar in Poli­tik und Medi­en viel­fach ange­spro­che­nen, von Juris­ten aber bis­her wenig beach­te­ten The­ma: der Fra­ge, ob und allen­falls in wel­cher Hin­sicht Publi­kums­ge­sell­schaf­ten (und vor allem die inter­na­tio­nal täti­gen unter ihnen) eine sozia­le und öko­lo­gi­sche Ver­ant­wor­tung haben und – wenn ja – wor­in eine sol­che besteht und ob in die­ser Hin­sicht gesetz­ge­be­ri­sche Mass­nah­men vor­zu­se­hen sind.

Cor­po­ra­te Social Respon­si­bi­li­ty, eine (neue) Rechts­pflicht für Publi­kums­ge­sell­schaf­ten, in: Wald­bur­ger et al. (Hrsg.), Law & Eco­no­mics, Fest­schrift für Peter Nobel zum 70. Geburts­tag, Bern 2015, 157 ff. (Down­load  )

Aktionärbindungsverträge

Cover Aktionärbindungsverträge

Aktio­när­bin­dungs­ver­trä­ge, Recht­li­che Grund­la­gen und Umset­zung in der Pra­xis, Zürich 2015 (zusam­men mit Mar­cel Küch­ler) (Buch­de­tails).

Nach der Vor­stel­lung des Gesetz­ge­bers ist die AG ein anony­mes, kapi­tal­be­zo­ge­nes Gebil­de. Die Rea­li­tät sieht anders aus: Zah­len­mäs­sig über­wie­gen klei­ne und mitt­le­re Gesell­schaf­ten mit inten­si­ven per­sön­li­chen Bin­dun­gen. Für die­se kann eine pas­sen­de Struk­tur meist nur gefun­den wer­den, indem die akti­en­recht­li­che Ord­nung durch einen Aktio­när­bin­dungs­ver­trag ergänzt wird.

Die­ses Buch ver­steht sich sowohl als sys­te­ma­ti­sche Dar­stel­lung wie auch als Arbeits­in­stru­ment für die Pra­xis. Die typi­schen Ver­trags­in­hal­te wer­den umfas­send vor­ge­stellt, die zahl­rei­chen Rechts­fra­gen rund um das The­ma «Aktio­när­bin­dungs­ver­trä­ge» gründ­lich behan­delt. Als Basis für die Ver­trags­ge­stal­tung fin­den sich sodann Mus­ter­ver­trä­ge für häu­fi­ge Kon­stel­la­tio­nen sowie eine Viel­zahl von Text­bau­stei­nen für indi­vi­du­el­le Bedürfnisse.

Die Mus­ter­ver­trä­ge ste­hen ab Erschei­nen des Buches unter www.schulthess.com/abvmuster zum Down­load bereit.

Die Umsetzung der Schweizer Volksinitiative «gegen die Abzockerei»

Am 3.3.2013 haben die Schwei­zer Stimm­bür­ge­rin­nen und Stimm­bür­ger mit gro­ßer Mehr­heit einer Ver­fas­sungs­än­de­rung zuge­stimmt, mit wel­cher über­setz­ten Salä­ren an der Unter­neh­mens­spit­ze von bör­sen­no­tier­ten Gesell­schaf­ten durch einen Aus­bau der Aktio­närs­rech­te ein Rie­gel vor­ge­scho­ben wer­den soll­te. Die Ver­fas­sungs­be­stim­mun­gen sind inzwi­schen in einer auf den 1.1.2014 in Kraft getre­te­nen Regie­rungs­ver­ord­nung kon­kre­ti­siert worden.

Der Bei­trag zeigt auf, wie die neue Ord­nung in der Pra­xis der
Publi­kums­ge­sell­schaf­ten umge­setzt wor­den ist, was die – zum Teil über­ra­schen­den und unge­woll­ten – Kon­se­quen­zen sind und wie sich das Schwei­zer Recht in die­sem Bereich in abseh­ba­rer Zukunft wei­ter­ent­wi­ckeln dürfte.

Die Umset­zung der Schwei­zer Volks­in­itia­ti­ve «gegen die Abzo­cke­rei», BOARD 2014/5, 192 ff. (Down­load  )

Unzu­läs­sig­keit von Betei­li­gungs­schei­nen bei Genossenschaften

Die Raiff­ei­sen-Ban­ken­grup­pe woll­te die sta­tu­ta­ri­schen Grund­la­gen schaf­fen, um Betei­li­gungs­schei­ne – ähn­lich Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­nen bei der Akti­en­ge­sell­schaft – aus­ge­ben zu kön­nen. Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt hat die­se Plä­ne mit Urteil B‑6017/2012 vom 13. Juni 2013 abge­seg­net. Das Bun­des­ge­richt dage­gen qua­li­fi­zier­te sie im zur Publi­ka­ti­on vor­ge­se­he­nen Urteil 4A_363/2013
vom 28. April 2014 über­ra­schend als rechts­wid­rig. Nach Auf­fas­sung der Autoren ist der Ent­scheid des Bun­des­ge­richts in der recht­li­chen Begrün­dung pro­ble­ma­tisch und in den prak­ti­schen Aus­wir­kun­gen abzu­leh­nen. Eine Geset­zes­re­vi­si­on drängt sich auf.

Unzu­läs­sig­keit von Betei­li­gungs­schei­nen bei Genos­sen­schaf­ten, in: Jus­let­ter vom 14. Juli 2014 (zusam­men mit Fran­co Taisch und Tizi­an Trox­ler (Down­load  )

Hektik statt Bedächtigkeit: Entwicklungen in der Schweizer Gesetzgebung

Das tra­di­tio­nell bedäch­ti­ge Schwei­zer Gesetz­ge­bungs­ver­fah­ren ist in jün­ge­rer Zeit – vor allem, aber kei­nes­wegs nur im Wirt­schafts­recht – von einer bis­her nicht gekann­ten Hek­tik ergrif­fen wor­den. Innert kür­zes­ter Zeit wer­den Ent­wür­fe vor­ge­legt, Geset­ze erlas­sen und manch­mal auch eben erst ver­ab­schie­de­te Erlas­se wie­der geändert.

Der Bei­trag zeigt an Bei­spie­len die Grün­de auf, die hin­ter die­ser Ent­wick­lung ste­hen, er setzt sich mit neu­en Tech­ni­ken aus­ein­an­der, die der Gesetz­ge­ber – oft ver­deckt und unre­flek­tiert – zum Zweck der Beschleu­ni­gung nutzt, und er wür­digt die­se Entwicklung.

Hek­tik statt Bedäch­tig­keit: Ent­wick­lun­gen in der Schwei­zer Gesetz­ge­bung, in: Grif­fel (Hrsg.), Vom Wert einer guten Gesetz­ge­bung, Bern 2014, 9 ff. (Down­load  )

Als «Modernisierung» verpackte Rückschritte (Lex Koller)

Seit sei­ner Inkraft­set­zung im Jah­re 1985 ist das Bun­des­ge­setz über den Erwerb von Grund­stü­cken durch Per­so­nen im Aus­land ein Seis­mo­graf poli­ti­scher Strö­mun­gen: 2007 schlug der Bun­des­rat dem Par­la­ment noch vor, die Lex Kol­ler aufzuheben.

Nun hat der Wind gedreht. Einem Antrag von Raum­pla­nungs­kom­mis­si­on und Bun­des­rat fol­gend, hat das Par­la­ment 2013 ent­schie­den, auf den Plan, die Lex Kol­ler auf­zu­he­ben, sei zu ver­zich­ten. Viel­mehr soll das Gesetz ver­schärft werden.

Das süf­fig insze­nier­te Zerr­bild, aus­län­di­sche Inves­to­ren könn­ten rudel­wei­se über die Schweiz her­fal­len, hier die Gewin­ne absau­gen und red­li­chen Schwei­zer Käu­fern und Mie­tern das Leben schwer machen, ist daher so popu­lis­tisch wie falsch.

Sicher ist dage­gen, dass eine Dis­kri­mi­nie­rung aus­län­di­scher Inves­to­ren im Aus­land (zu Recht) als aus­län­der­feind­li­che Abschot­tung ver­stan­den wür­de. Das wür­de nicht nur dem Schwei­zer Kapi­tal- und Bör­sen­platz scha­den, son­dern auch dem ohne­hin schon ange­kratz­ten Image einer welt­of­fe­nen Schweiz.

Als «Moder­ni­sie­rung» ver­pack­te Rück­schrit­te, NZZ vom 7. April 2014, Nr. 81, 15 (Down­load  )

Die Nachhaltigkeitsprämie

Publi­kums­ge­sell­schaf­ten set­zen auf die lang­fris­ti­ge Per­spek­ti­ve. Aber die Hal­te­dau­er ihrer Akti­en beträgt im Durch­schnitt nur eini­ge Mona­te. Wie lässt sich die­ser Wider­spruch auf­lö­sen? Ganz ein­fach: Wer sei­ne Aktie min­des­tens drei Jah­re hält, erhält eine Prämie.

Die Nach­hal­tig­keits­prä­mie, Schwei­zer Monat, Nr. 1012, 2013/2014, 35 ff. (Down­load  )